Noch

Tage bis zu meinem Flug!


Ich bin Sarah, 15 Jahre alt und werde mein elftes Schuljahr (2011/2012) in den USA verbringen. Hier könnt ihr mich stalken und euch vergewissen, dass ich jenseits des großen Teichs überhaupt noch lebe.
Um all die neugierigen Leute unter euch glücklich zu machen, fasse ich mal eben das Wichtigste kurz und knapp zusammen.

Organisation: Experiment e.V.
Aufenthaltsdauer: 10 Monate
Wohnort der Gastfamilie: Spring, Texas
zukünftige Schule: Klein Oak High School

Ach ja, das Archiv ist unten :D
Layout by Caye with colors from Colourlovers and the banners from TheFadingNight.
8398 km
8398 kilometer
Anfangs...//
Mittwoch, 9. Februar 2011 @ 18:40

Also, mein erstes richtiges Posting. Ich hab mir überlegt, sowas wie 'ne Zusammenfassung zu machen, da wirklich viele Monate in einem Post zusammengewürfelt werden. Also nochmal von gaaaaanz vorne :)

Im August 2009 hat mich meine Mutter mal ganz nebenbei gefragt, ob denn ein Auslandsjahr was für mich wäre. Und weil sie mich anscheinend so toll kennt, war ich natürlich sofort Feuer und Flamme. Also war ich auf diversen Messen, habe Informationsmaterial gesammelt und mich auch im Internet mal ein bisschen umgehört.
Ganz ursprünglich wollte ich ja nach Neuseeland, weil ich soweit wie möglich von zu Hause weg sein wollte. Meine Eltern haben es mir dann mehr oder weniger gekonnt ausgeredet und mich auf Kanada gebracht. Gut, dann also nach Kanada. Und ich wollte wirklich nirgendwo anders mehr hin :D
So. Da es ja erst Herbst war und man sich allerfrühestens im März hätte bewerben können, blieb mir also genug Zeit, mich auf eine Organisation festzulegen. Irgendwie war relativ früh für mich klar,  dass die Organisation gemeinnützig sein sollte. Also fielen schon ziemlich viele weg. YFU sprach mich dann am meisten an und Anfang 2010 registrierte ich mich auf der Website von YFU, um dann im Mai die Bewerbungsunterlagen zu bekommen. Die nächsten Monate hatte ich dann nicht so wirklich ans Auslandsjahr gedacht. Klar, man machte sich immer mal wieder Gedanken, aber wenn man nichts machen kann, dann ist das eben so.
Als dann Mitte Mai die Bewerbungsunterlagen endlich ankamen, fing ich sofort an, den Lehrern für das Gutachten hinterher zu laufen und mir Gedanken über den Entwicklungsbericht zu machen. So schnell wie ich immer bin, habe ich die Bewerbung ganze 2 Tage vor der Frist abgeschickt.
Nach der Einladung zum Auswahlgespräch fing ich dann an darüber nachzudenken was ich mache, wenns nicht klappt. Und ich war mir ehrlichgesagt nicht so ganz sicher, weil ich mich in YFU verliebt hatte und gar nicht erst mit 'ner anderen Organisation fahren wollte. Das Auswahlgespräch an sich war eigentlich ganz nett und ich hatte auch nicht das allerschlechteste Gefühl danach. Die Wartezeit zwischen AWG und Benachrichtigung, ob ich mit YFU fahren darf habe ich mit Urlauben in London und München überbrückt. Es war also definitiv aushaltbar. Nach genau drei Wochen (ich war immernoch in München), kam dann ein Brief. Also hat meine Mutter mich angerufen und ich habe ihr die Erlaubnis gegeben, ihn aufzumachen. Und ja, ich war aufgeregt. Gut, es war 'ne Absage und ich war ziemlich geknickt danach. Besonders weil ich mit niemandem hätte drüber reden können und auch irgendwie mit niemandem drüber reden wollte. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben und drüber nachdenken wies jetzt weitergeht. Insgeheim habe ich übrigens immer gehofft, dass die Absage nur ein Fehler war und irgendwas im Briefverteiler oder in der Datenbank schiefgelaufen ist. Ich bin wirklich noch den ganzen nächsten Monat morgens zum Briefkasten gerannt und hab nach nem Brief von YFU geschaut, in dem der Fehler berichtigt wurde. Klar, es kam nichts.

Also der gut ausgetüftelte Plan B: Experiment. Weil die fürs PPP in meinem Wahlkreis zuständig waren und sie seriös und nett gewirkt haben. Also nochmal Unterlagen ausfüllen, den Lehrern nachrennen und hoffen, dass es dieses Mal besser läuft. Ein paar Tage nachdem ich die Unterlagen abgeschickt hatte wurde ich angerufen und gefragt, warum ich mich nicht fürs PPP bewerben wolle. Ich war mir nicht sicher, ob ichs packen werde, wurde aber davon überzeugt, dass es sich in jedem Fall lohnen würde, wenn ich mich bewerbe. Also mussten meine Eltern nachträglich nochmal 'ne Einverständniserklärung ausfüllen. Und dann habe ich 2 Monate gewartet.
Nach einem Spanienurlaub (wir sind um halb 4 nachts zu Hause angekommen) war dann Post von Experiment im Briefkasten. Ich hätte am 20. Oktober ein Auswahlgespräch. Mittlerweile hatte ich Kanada übrigens abgehakt (15.000 Euro lassen sich nicht mal eben so herzaubern). Naja. Das Auswahlgespräch war supertoll und die Leute waren alle total nett. Es hat viel mehr Spaß als bei YFU gemacht. Rumsitzen und über Problemsituationen nachdenken ist eben doch nichts gegen lustige Spiele und Gruppenarbeiten.
Trotzdem hatte ich danach das Gefühl, ich würde nicht angenommen und hatte mir vorgenommen es nach einer Absage nicht nochmal probieren zu wollen. Ich hätte mich damit abgefunden, dass ich ungeeignet für einen Aufenthalt wäre.
2 Wochen nach dem AWG kam endlich die Antwort. DIE Antwort. Ich war angenommen und durfte in die USA. Zwar wurde ich nicht auf die Liste an den Abgeordneten gesetzt, aber immerhin durfte ich fahren. Euphorie pur :)

Nach den Platzierungsunterlagen, die nach dem ersten Abschicken zurückgekommen sind, weil ich was vergessen hatte, hatte ich mich auf langes Warten eingestellt. Denn so unglaublich viel könnte ja zwischen Januar und Main nicht passieren. Haha! Falsch gedacht! Am 27. Januar hat Sarah ihre Gastfamilie bekommen. Es geht ins wunderbare Texas zu einer wunderbaren Frau namens Wanda. Sie lebt alleine mit einem Hund ganz in der Nähe von Houston und hat zur Zeit eine chinesische Austauschschülerin bei sich. Mein erster Gedanke war dann wohl "oh mein Gott". Und es war einfach nur wunderbar.
Zuerst waren meine Eltern dann auch wirklich begeistert, wurden aber mit der Zeit immer misstrauischer, bis sie mir meinen Aufenthalt bei Wanda letztendendes verbieten wollten. Am darauffolgenden Samstag hatte ich immer mal meine kleinen Weinphasen. Und abends endete alles - ungelogen - in einem Heulkrampf. 45 Minuten lang da liegen, schreien und heulen und nicht mehr aufhören zu können macht auch keinen ganz so großen Spaß ;)
Am Donnerstag dann haben meine Mutter und ich mit einer ehemaligen Austauschschülerin gesprochen. Und die hatte überhaupt keine großen Bedenken, dass da was grundlegendes schieflaufen würde. So wurde mein inzwischen Texas-Traum zur Wirklichkeit.


Und nun ist der Roman beendet. 3 Stunden Arbeit stecken da drin ;D Ich warte momentan auf das Okay von Experiment, dass ich meine Gastmutter kontaktieren darf. Und ich weiß überhaupt gar nicht, was ich schreiben soll. Ich lass es auf mich zukommen.

Mein wundervolles Frankfurt. Wie ich es vermissen werde ♥